Fortunata, die Glückliche, so heißt sie – oder nennt sie sich nur so? Sie zieht alleine die achtjährige Barbara groß, hin und wieder tritt der Vater, ein Polizist, polternd in das Leben der beiden. Fortunata möchte einen Frisiersalon eröffnen, sie möchte das Beste für Barbara, und auf viel leiseren Sohlen schleicht sich deren Therapeut in Fortunatas Herz und ihren Alltag. Das ist gegen die Regeln – wie so vieles von dem, was die Glückliche tut. Aber kann es anders sein, wenn man den eigenen Weg zu zweit gehen will?
Schauspielstar Sergio Castellitto läuft auf dem Regiestuhl zur Hochform auf, macht Kino mit überschäumendem Temperament und nutzt nicht zufällig die gleichen römischen Schauplätze wie Pasolinis Klassiker Mamma Roma. Zum Ereignis wird der Film aber durch Jasmine Trinca, die hier voll unbändiger Energie eine starke Frauenfigur porträtiert, die sich niemals unterkriegen lässt. Für ihre fantastische Leistung wurde sie sowohl beim Festival von Cannes als auch bei den italienischen Filmpreisen David di Donatello als beste Darstellerin ausgezeichnet. In einer kleinen Nebenrolle ist Hanna Schygulla zu sehen.
Jasmine Trinca spielt mit vollem Einsatz, sie ist die eigentliche Attraktion des Films, sie schreit, träumt, verzweifelt, weint, liebt hemmungslos, auf der Suche nach ihrem Weg und ihrem Platz im Leben. Ein Film aber auch der Orte, der Plätze, zwischen Rom und Genua, wo die Stadt atmet und sich immer weiter ausdehnt, auf der ständigen Suche nach einem Fluchtweg.(SIMONE EMILIANI, SENTIERI SELVAGGI)
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